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Aktionswoche der Schuldnerberatung: …und plötzlich überschuldet

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Kreis Paderborn (dph). Unter dem Motto „…und plötzlich überschuldet“ steht die diesjährige Aktionswoche der Arbeitsgemeinschaft der Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) vom 30. Mai bis 3. Juni. Verschuldet, überschuldet, selber schuld: Mit diesem Vorurteil müssen viele Menschen, die in der Schuldenfalle sitzen, leben.

„Dabei stimmt dieses Bild bei der überwiegenden Mehrheit der Ratsuchenden gar nicht“, weiß Uwe Roensch, der seit 32 Jahren in der Schuldner- und Insolvenzberatung der Diakonie Paderborn-Höxter e.V. für die Stadt und den Kreis Paderborn tätig ist.

„Die Hauptursachen von Überschuldung sind in erster Linie Arbeitslosigkeit, Scheidung und Trennung sowie Krankheit, also Ereignisse, die aus einer kalkulierten Verschuldung eine Überschuldung machen, so Roensch und fügt hinzu: „und Schulden machen, soll man ja in unserer ständig wachsenden Konsumgesellschaft, die die Verbraucher stets dazu anhält, mehr oder weniger nützliche Produkte zu kaufen.“

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Uwe Roensch, Schuldner- und Insolvenzberater der Diakonie Paderborn-Höxter e.V. Foto: Diakonie Paderborn-Höxter


Wenn eine Überschuldung eingetreten ist, ist der Zugang zu einer kostenlosen Beratung in vielen Kommunen nur für einen eingeschränkten Personenkreis möglich. Auch im Kreis Paderborn sind nur 25 Prozent der Beratungskapazitäten für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Soloselbstständige, Geringverdiener, ALG I- oder Wohngeldempfängerinnen und Wohngeldempfänger verfügbar, also Personenkreise, die nicht ALG II-Empfänger sind oder Grundsicherungsleistungen beziehen.

„Das führt zu der paradoxen Situation, dass diejenigen, die durch ihre Steuern diese Arbeit finanzieren, im Notfall eine kostenlose Beratung gar nicht oder nur nach langen Wartezeiten erhalten“, betont Uwe Roensch. Dabei belege eine Studie der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg die vielfältigen, positiven Wirkungen von sozialer Schuldnerberatung sowohl für die Betroffenen und ihre Angehörigen, als auch für die Gesellschaft.

Aus seiner langjährigen Beratungspraxis kann Uwe Roensch dies bestätigen: „Viele Familien haben durch unsere Arbeit die finanziellen und die damit verbundenen persönlichen Krisen überwunden. Sie sind schuldenfrei, stolz das geschafft zu haben und können am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben wieder teilnehmen.“

Die Beratungsstelle der Diakonie schließt sich den Forderungen der AG SBV an:
-Freier Zugang für alle Ratsuchenden, auch im Kreis Paderborn
-Eine auskömmliche und bedarfsgerechte Finanzierung der Beratungsstellen durch Kommunen und Land auch bei der Entwicklung und dem Ausbau von digitaler Infrastruktur und digitalen Beratungsformaten
-Eine kurzfristige Löschung negativer Schufa-Merkmale nach erfolgreicher Entschuldung, damit die Diskriminierung bei Arbeits- und Wohnungssuche aufhört.

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Termine

Jeden Montag, 15 bis 17 Uhr, in Paderborn: Offene Sprechstunde der Schuldner- und Insolvenzberatung, Beratungsstelle der Diakonie, Riemekestraße 12.


Mittwoch, 24.04.2024, 14 bis 17 Uhr, in Delbrück: Sprechstunde der Krebsberatung


Montag, den 06. Mai 15:00 - 16:30 Uhr Gesprächskreis für Krebspatienten in Paderborn


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