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Zehn Jahre Präventionsprojekt Babybedenkzeit: Lernen Eltern zu sein

Paderborn. Durch Erfahrungen lernen - hier setzt das Präventionsprojekt Babybedenkzeit an, das es jetzt seit zehn Jahren gibt. Mit Babysimulatoren zeigt es realitätsnah, was es bedeuten kann, Eltern zu sein. Freude und Stolz, Verantwortung und Verpflichtung sowie Kinderversorgung und -erziehung stehen im Vordergrund und werden hautnah miterlebt.

Babybedenkzeit
Lernen mit dem Babysimulator: Die Schülerinnen (hinten v. l.) Sonja, Ariana (mit „Baby“), Karin Claes (Jugendamt Stadt Paderborn), Andrea Rottmann (Diakonie Paderborn-Höxter), Sarah, Marion Stegemann-Sachs (Meinwerkschule) und (vorne v. l.) Cynthia, Jana, und Karolina.
Foto: Diakonie

„Elternkompetenzen sind nicht angeboren, sondern werden in der eigenen Sozialisation durch Vorbild und Erfahrung erlernt“, sagt die Sexualtherapeutin Andrea Rottmann von der Diakonie Paderborn-Höxter e.V.. Das Präventionsprojekt Babybedenkzeit soll Jugendlichen die Chance bieten, sich mit den Themen „Elternschaft“ und „Erlernen von eigenverantwortlichem Handeln“ zu beschäftigen, grundlegende praktische Fähigkeiten zu lernen und eigene Vorstellungen zu reflektieren.

Seit 2004 widmet sich die Meinwerkschule, Förderschule der Stadt Paderborn, diesem Thema. Die freiwillige Arbeitsgruppe „Babybedenkzeit“ fand zum ersten Mal 2005 statt. Sie besteht jeweils aus Schülerinnen der 8. bis 10. Klassen. Bisher haben insgesamt rund 90 Mädchen daran teilgenommen.

Babybedenkzeit ist ein erlebnisorientiertes Projekt. Themen wie Partnerschaft, Lebensformen, Familienplanung, Schwangerschaft und Elternschaft können bearbeitet werden. Besucht werden zum Beispiel ein Kreißsaal, das Moses-Babyfenster Paderborn, die St. Vincenz-Kinderklinik oder ein Mutter-Kind-Haus. Informationen geben unter anderem Dienste des Jugendamtes der Stadt Paderborn, eine Hebamme, eine Kinderärztin oder das Jobcenter. Auftakt und Abschluss ist jeweils in der Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung der Diakonie Paderborn-Höxter e.V. in Riemekestraße 12, mit dem Schwerpunkt der Schwangerschaftsverhütung.

Ein Antrag auf Unterstützung bei der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW), Fachgruppe Sonderpädagogik Paderborn, wurde positiv bewertet, und es konnten 2004 vier Babysimulatoren angeschafft werden. Im letzten Jahr wurden zwei neue Babysimulatoren gekauft, deren Computerprogramm deutlich verbessert wurde. Die neuen Simulatoren reagieren viel feinfühliger. Sie zeichnen detailliert auf, wie sie versorgt und ob sie schlecht behandelt wurden.

Die Simulationspuppen werden programmiert. Was das „Baby“ tut - ob es Hunger hat, gewickelt werden muss, nörgelt oder fröhlich brabbelt, Zuwendung braucht oder lautstark brüllt - bestimmt der Computer. Für jeweils ein bis zwei Tage und Nächte hat jedes Mädchen die Möglichkeit, so ein „Baby“ mit nach Hause zu nehmen. Dann gilt es, den kompletten Alltag mit dem Kind zu bewältigen: Schulweg und Schulunterricht, Mahlzeiten, Freizeitgestaltung und natürlich die Unterbrechungen in der Nacht. „Die Rückmeldungen über die Qualität der Versorgung, die die detaillierten Computeraufzeichnungen ermöglichen, sind für die Mädchen sehr wichtig“, weiß Andrea Rottmann.

„Eltern auf Probe zu sein und die Lebensrealität mit einem Kind realistisch zu erleben, das soll den Mädchen helfen, dem Teufelskreis aus eigener sozialer Vernachlässigung und Flucht in eine frühe Familiengründung vorzubeugen“, erklärt Andrea Rottmann. Die Teilnehmerinnen sollten durch das Rollenspiel Entscheidungen treffen können und oft naive Vorstellungen überdenken. Sie erfahren, dass ein Baby sehr viel Verantwortung bedeutet und es ohne Unterstützung der Familie, Beratungsstellen und Hilfen durch Jugendämter oft nicht zu meistern ist.

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Jeden Montag, 15 bis 17 Uhr, in Paderborn: Offene Sprechstunde der Schuldner- und Insolvenzberatung, Beratungsstelle der Diakonie, Riemekestraße 12.


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